Petition:
Werte der Aufklärung als Leitkultur (Entwurf)
Europa steht vor gewaltigen Herausforderungen. Ob
Euro-Währungskrise, Flüchtlingsdrama, Terrorismus
oder näher rückende internationale Konflikte. Jedoch
wirken die politischen Eliten konzeptlos und unzugänglich
für berechtigte Kritik. Auf diese Weise
werden die Ideale der Aufklärung
aufs
Spiel gesetzt, noch bevor sie überhaupt verwirklicht waren!
Diese sind Freiheit, Gleichheit und
Solidarität, aber auch
Demokratie, Säkularismus und Vernunft.
Gerade die Flüchtlingskrise zerrt aktuell an diesen Werten.
Nicht nur erreicht dabei die europäische
Solidarität neue Tiefs, vor allem ergibt sich ein massives
Integrationsproblem. Infolge der Schließung von
EU-Binnengrenzen ist auch noch die Reisefreiheit
bedroht. Zudem wurde die
gut gemeinte, aber kopflose Willkommenspolitik gegen den
überwiegenden Wählerwillen mit
Totschlagargumenten
(A. Merkels „alternativlos“)
durchgesetzt. Das läuft Demokratie,
Meinungsfreiheit
und
Vernunft zuwider und bringt radikalen Protestkreisen Zulauf, die selbst
kaum
aufgeklärt sind. Gleichheit wird
oft als
Gleichmacherei missdeutet, so bei einer Umverteilung
„per Gießkanne“, statt Chancengleichheit,
die persönlichen
Einsatz belohnt.
Wie verteidigt man nun die weiterhin zukunftsweisenden Werte der
Aufklärung am besten? Indem man unmittelbar diese zur
authentischen Leitkultur macht! Und nicht etwa das
Grundgesetz, wo sie nur
ein Teilaspekt sind. Daher wird die
Europäische Union zu folgenden Maßnahmen (z. B. mittels Rahmenrichtline)
aufgefordert, nicht
zuletzt, um die längst verlorene Bürgernähe
wiederzugewinnen:
1. Verpflichtung von Flüchtlingen ohne baldige
Rückkehraussicht
zu Integrationskursen, in denen ausdrücklich die
„Werte der
Aufklärung“ als unsere gesellschaftliche
Basis
vermittelt werden. Darunter vor allem auch: Toleranz anderer
Lebensstile, gewaltfreie Konfliktlösung durch rationale
Argumente, und
Solidarität, die nicht ausgenutzt wird. Fehlverhalten
muss unzweideutig klar gemacht werden, was ebenso für
Inländer gilt. Zum Beispiel durch Geldbuße,
falls bei Polizeiruf
Beamtinnen abgelehnt werden und zweite Streife ausrücken muss.
2. Zurückdrängen unaufgeklärter Ideologien
aus gesellschaftlichen Institutionen. So sind
Universitäten anzuweisen,
den freien und rationalen
Diskurs
gegen politisch überkorrekte Hetzer
durchzusetzen. Erst
dann ist wirksame Kritik an Freiheitsfeinden möglich.
Einseitige Frauenförderung
dank feministischer
Lobby verletzt das
Gleichheitsgebot. Der Fairness wegen werden
Männerquoten in entsprechend unterbesetzten Berufen gefordert.
Radikalreligiöse Umtriebe sind
nach Vorbild des singapurischen Säkularismus im Keim zu
ersticken.
3. Einführung von Volksentscheiden auf
europäischer und nationaler Ebene (je nach
Thema), damit die Demokratie mit neuem Leben
erfüllt wird. Denn es bedarf eines Korrektivs
für zwar
demokratisch legitimierte, aber zu oft den Wählerwillen
vergessende Politik. Daher sollte bei
überaus wichtigen Weichenstellungen wie
europäische Einigung, internationale Verträge wie
TTIP oder der Einwanderungspolitik der Souverän die letzte
Stimme haben. Fühlt er sich dauerhaft unzumutbar
übergangen, versiegt der Glaube an Demokratier völlig.
Eine gemeinsame Wertebasis wird nur geteilt und in aller Welt
respektiert, wenn die Regierungen sich daran halten.
Daher ergeht an sie folgender Appell: a) Der Kampf
gegen den
Terror darf nicht leichtfertig zivile Opfer in Kauf nehmen. b) Endlich
muss eine gemeinsame Flüchtlingspolitik etabliert
werden,
die
Notleidenden im Rahmen des Machbaren solidarisch beisteht und
Trittbrettfahrer
fernhält, sodass Integration auch gelingen kann. c) Der
Wählerwillen sollte stärker erhört und nicht
bei
Mißliebigkeit
diffamiert werden.
Begründung:
Das Bild, auf dem das Londoner Wembley Stadion nach den Pariser
Anschlägen in den Farben der Tricolore erleuchtet,
symbolisiert den europaweit einigenden Geist der Aufklärung.
Aber auch das tatsächliche Handeln muss auf Basis
unideologischer und aufgeklärter Werte erfolgen. Erst dann
wird ein weiteres Erstarken der politischen Ränder verhindert
und ein zielstrebiges Angehen der Herausforderungen
ermöglicht.
Die politischen Eliten Europas können
sich offenbar zu dieser Einsicht nicht durchringen, obwohl die EU im
Kern doch auf Werten der Aufklärung basiert. Darum ist eine
unverfälschte Erneuerung gemeinsamer europäischer
Werte nur „von unten“ möglich. Diese
Erkenntnis war
Anlass für den Start dieser Petition. Lassen Sie uns mit der
Petition ein starkes Zeichen dafür setzen, dass nur die Werte
der Aufklärung der Schlüssel zur Lösung der
zukünftigen Herausforderungen sind!
___________
Initiator: Michael Zabawa, Königstein im Taunus,
Deutschland
Persönliche
Motivation
für die Petition sind
die
Entwicklungen seit den Anschlägen auf Charlie Hebdo. Immer
wieder ertönte der Appell, die Freiheit und die Werte der
Aufklärung zu verteidigen, doch nichts Konkretes vernahm man.
Auch scheint die Diskussion um die Leitkultur keinen klaren
Fokus zu haben. Hinzu kommt noch der irrationale Zeitgeist wie die
ausufernde Political Correctness, der alleine schon den Wunsch nach
einer Gegenreaktion heranreifen lässt.
Dass die Werte der
Aufklärung tatsächlich die Antwort auf all die
aufgeworfenen Fragen sind, daran besteht für mich kein
Zweifel. Meine eingehende Befassung mit der Philosophie der
Aufklärung im Selbststudium liefert mir die
Überzeugung hierfür. Nur muss, wie im Petitionstext
steht, der
Anstoß „von unten“ kommen, da die Politik
mehr denn
je eher
mit sich selbst beschäftigt erscheint als mit den praktischen
Herausforderungen.